Dr. med. Hermann L. Keller
Facharzt für Anästhesie
Notarzt SGNOR
ZASA
Hauptstrasse 81
CH-4132 Muttenz
Allergische Reaktion auf Spinal Cord Stimulator (SCS)
Einleitung:
Dieses Poster berichtet über eine Patientin, bei der nach Implantation
eines SCS eine allergische Reaktion aufgetreten ist.
Anamnese:
Nach zwei Stürzen unklarer Genese klagte die Patientin über
vorwiegend links lokalisierte Kopf- und Nackenschmerzen.
Verschiedene Therapien, inkl. Physiotherapie, Massage, usw, brachten
keine Besserung. Ebenso konnte mit Medikamenten keine
zufriedenstellende Schmerzfreiheit erzielt werden.
Zusätzlich sind Unverträglichkeiten auf verschiedene Medikamenten und
eine Nahrungsmittelallergie bekannt.
Deshalb wurde ein SCS implantiert, um einer möglichen allergischen
Reaktion oder Unverträglichkeit auszuweichen.
Implantation:
Es wurde ein SCS der Firma ANS verwendet, mit implantiertem
Empfänger und externem Generator. Als Elektrode wurden zwei Leads
mit je acht Elektroden gewählt. Ein Lead lag epidural links und
stimulierte die cervikalen Hinterwurzeln. Das zweite Lead wurde
subcutan occipital gelegt um den linken Nervus occipitalis major et minor
zu stimulieren. Der Empfänger wurde am unteren rechten Rippenbogen
in der vorderen Axilliarlinie plaziert.
Damit war die Patientin schmerzfrei und nicht länger auf Medikamente
oder physikalischen Therapien angewiesen.
Verlauf:
Nach einigen Tagen bekam die Patientin ein unspezifisches Unwohlsein,
Müdigkeit, Gereiztheit, ein zunehmendes Krankheitsgefühl, u.ä. Bald
zeigte sich eine Rötung im Bereich des subcutanen Leads. Diese
breitete sich dann bis zum implantierten Empfänger aus, die
Krankheitszeichen nahmen zu und die Patientin wurde hospitalisiert.
Schliesslich musste das ganze System entfernt werden, obwohl die Patientin immer noch schmerzfrei war.
Befund:
Operativ zeigte sich eine sterile entzündliche Membran um die ganze
Empfängertasche. Diese Membran wurde in toto entfernt und
histologisch untersucht. Hinweise für eine bakterielle Infektion fanden
sich nicht.
Dermatologische Untersuchung:
Die routinemässige Allergieabklärung erbrachte zunächst keinen
Hinweis. Erst als ein Stück Lead auf die Haut geklebt wurde stellte sich
nach vier Tagen eine typische Reaktion ein (s. Bild)
Vom Dermatologen wurde dies als eindeutige allergische Reaktion
gewertet. Das auffallende ist, dass diese Reaktion erst am vierten Tag
auftrat. Und nicht wie sonst nach 48 Stunden. Hätte man sich mit der
üblichen Methode zufrieden gegeben und die 48 Std-Marke benutzt,
wäre die Allergie nie entdeckt worden.
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